Montag, 12. September 2016

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Liebeslyrik von Else Lasker-Schüler (1869-1945)

 erstaunliche Liebeslyrik von Else Lasker-Schüler

erstaunliche-Liebeslyrik-von-Else-Lasker-Schüler


Siehst du mich 

Liebeslyrik-von-Else-Lasker-Schüler



                                         Siehst du mich 

Zwischen Erde und Himmel?
Nie ging einer über meinen Pfad.

Aber dein Antlitz wärmt meine Welt,
Von dir geht alles Blühen aus.

Wenn du mich ansiehst,
Wird mein Herz süß.

Ich liege unter deinem Lächeln   
Und lerne Tag und Nacht bereiten,

Dich hinzaubern und vergehen lassen,
Immer spiele ich das eine Spiel.

                                                    Höre

Liebesgedichte-von-Else-Lasker


Höre


Ich raube in den Nächten 

Die Rosen deines Mundes,

Daß keine Weibin Trinken findet.


Die dich umarmt,

Stiehlt mir von meinen Schauern,

Die ich um deine Glieder malte.


Ich bin dein Wegrand.

Die dich streift,

Stürzt ab.



Fühlst du mein Lebtum überall

Wie ferner Saum?

Dann

 Else-Lasker-Schüler-wunderbare-Poesie

Dann

.. Dann kam die Nacht mit Deinem Traum
Im stillen Sternebrennen
Und der Tag zog lächelnd an mir vorbei,
Und die wilden Rosen atmeten kaum
Nun sehn' ich mich nach Traumesmai,
Nach Deinem Liebesoffenbaren
Möchte an Deinem Munde brennen
Eine Traumzeit von tausend Jahren

AbschiedLiebeslyrik-von-Else-Lasker

Abschied

Ich wollte dir immerzu
Viele Liebesworte sagen,
Nun suchst du ruhlos
Nach verlorenen Wundern.
Aber wenn meine Spieluhren spielen
Feiern wir Hochzeit.
O, deine süßen Augen
Sind meine Lieblingsblumen.
Und dein Herz ist mein Himmelreich...
Laß mich hineinschaun.
Du bist ganz aus glitzernder Minze
Und so weich versonnen.
Ich wollte dir immerzu
Viele Liebesworte sagen,
Warum tat ich das nicht?

An den Gralprinzen

An-den-Gralprinzen-Else-Lasker-Schüler

An den Gralprinzen


Wenn wir uns ansehen,

Blühn unsere Augen.


Und wie wir staunen


Vor unseren Wundern – nicht?


Und alles wird so süß.


Von Sternen sind wir eingerahmt


Und flüchten aus der Welt.


Ich glaube wir sind Engel.

                                 Als ich Tristan kennen lernte                              Else-Lasker-Schüler-wunderbare-Poesie



Als ich Tristan kennen lernte

O,
Du mein Engel, 
Wir schweben nur noch In holden Wolken
Ich weiß nicht, ob ich lebe
Oder süß gestorben bin 
In deinem Herzen.
Immer feiern wir Himmelfahrt 
Und viel, viel Schimmer.
Goldene Heiligenbilder
Sind deine Augen.
Sage – wie ich bin?
 Überall wollen Blumen aus mir.

Aber deine Brauen sind Unwetter...  

Else-Lasker-Schüler-Herz-berührende-Poesie

Aber deine Brauen sind Unwetter...  

In der Nacht schweb ich ruhlos am Himmel
Und werde nicht dunkel vom Schlaf.
Um mein Herz schwirren Träume

Und wollen Süßigkeit.


Ich habe lauter Zacken an den Randen,

Nur du trinkst Gold unversehrt.


Ich bin ein Stern

In der blauen Wolke deines Angesichts.


Wenn mein Glanz in deinem Auge spielt,

Sind wir eine Welt.


Und würden entschlummern verzückt –

Aber deine Brauen sind Unwetter.

                                          Dem Barbaren




 Else-Lasker-Schüler-Liebesgedichte



Dem Barbaren

Deine rauhen Blutstropfen
Süßen auf meiner Haut.
Nenne meine Augen nicht Verräterinnen,
Da sie deine Himmel umschweben;
Ich lehne lächelnd an deiner Nacht
Und lehre deine Sterne spielen.
Und trete singend durch das rostige Tor
Deiner Seligkeit.
Ich liebe dich und nahe weiß
Und verklärt auf Wallfahrtzehen.
Trage dein hochmütiges Herz,
Den reinen Kelch den Engeln entgegen.
Ich liebe dich wie nach dem Tode
Und meine Seele liegt über dich gebreitet –
Meine Seele fing alle Leiden auf,
Dich erschüttern ihre schmerzlichen Bilder.
Aber so viele Rosen blühen,
Die ich dir schenken will;
O, ich möchte dir alle Gärten bringen
In einem Kranz.
Immer denke ich an dich,
Bis die Wolken sinken;
Wir wollen uns küssen –
Nicht?

O ich möcht aus der WeltElse-Lasker-Schüler-romantische-Poesie


O ich möcht aus der Welt


Dann weinst du um mich.
Blutbuchen schürenMeine 
Träume kriegerisch.
Durch finster Gestrüpp
Muß ich
Und Gräben und Wasser.
Immer schlägt wilde Welle
An mein Herz;
Innerer Feind.
O ich möchte aus der Welt!
Aber auch fern von ihr
Irr ich, ein Flackerlicht
Um Gottes Grab.


Giselheer dem HeidenElse-Lasker-Schüler-romantische-Poesie



Giselheer dem Heiden

Ich weine –  Meine Träume fallen in die Welt.
In meine Dunkelheit  Wagt sich kein Hirte.
Meine Augen zeigen nicht den Weg  Wie die Sterne.
Immer bettle ich vor deiner Seele;  Weißt du das?
Wär ich doch blind –  Dächte dann, ich läg in deinem Leib.
Alle Blüten täte ich  Zu deinem Blut.
Ich bin vielreich,  Niemandwer kann mich pflücken;
Oder meine Gaben tragen  Heim.
Ich will dich ganz zart mich lehren;  
Schon weißt du mich zu nennen.
Sieh meine Farben,  
Schwarz und stern
Und mag den kühlen Tag nicht,  
Der hat ein Glasauge.
Alles ist tot,  
Nur du und ich nicht.

Palmenlied

 Else-Lasker-Schüler-Liebesgedichte

Palmenlied

O du Süßgeliebter, 
Dein Angesicht ist mein Palmengarten,  
Deine Augen sind schimmernde Nile  
Lässig um meinen Tanz.
In deinem Angesicht sind verzaubert  
Alle die Bilder meines Blutes,  
Alle die Nächte, 
die sich in mir gespiegelt haben.
Wenn deine Lippen sich öffnen,  
Verraten sie meine Seligkeiten.
Immer dieses Pochen nach dir –  
Und hatte schon geopfert meine Seele.
Du mußt mich inbrünstig küssen,  
Süßerlei Herzspiel;  
Wir wollen uns im Himmel verstecken.
O du Süßgeliebter.

                                  Biografie von Lasker-Schüler



Else-Lasker-Schüler-Bild

ElisaElisabeth wurde am 11. Februar 1869 in Elberfield geboren, sie war das jüngste Kind einer assimilierten jüdischen Familie. Ihr Vater Aron war (1825-1897) ein reicher Privatbankier. Er war sehr fröhlich und unkompliziert Mann, während ihre Mutter Jeanette (1838-1890) wurde Kapriziert betrachtet.Im Jahre 1894 heiratete Else den Arzt und gelegentlich Schachspieler Jonathan Berthold Lasker (der ältere Bruder von Emanuel Lasker, ein Schachweltmeister) und zog mit ihm nach Berlin, wo sie als zu ausgebildet. Am 24. August 1899 ihr Sohn Paul geboren wurde und sie wurden zum ersten Mal Gedichte veröffentlicht. Sie veröffentlichte ihre erste volle Volumen der Dichtung, Styx, drei Jahre später, im Jahr 1902. Am 11. April 1903 sie und Berthold Lasker geschieden und am 30. November heiratete sie Georg Lewin. Sein Pseudonym, Herwarth Walden, was weiter Erfindung.Lasker-Schüler erste Prosawerk, Das Peter-Hille-Buch, wurde im Jahre 1906, nach dem Tod von Hille veröffentlicht, einer ihrer engsten Freunde. Im Jahr 1907 veröffentlichte sie die Prosasammlung Nächte der Tino von Bagdad sterben, gefolgt von dem Stück "Die Wupper" im Jahr 1909, die erst später durchgeführt wurde. Ein Volumen von Poesie genannt Meine Wunder, im Jahre 1911 veröffentlicht wurde, etablierte Lasker-Schüler als führende Vertreterin des deutschen Expressionismus.Nach dem im Jahr 1910 von Herwarth Walden zu trennen und ihn im Jahr 1912 scheiden lassen, fand sie sich ohne einen Pfennig und abhängig von der finanziellen Unterstützung ihrer Freunde,insbesondere Karl Kraus. In diesem Jahr traf sie Gottfried Benn. Eine intensive Freundschaft zwischen ihnen entwickelt, die seinen literarischen Ausgang in einer großen Anzahl von Liebesgedichte, die ihm gewidmet gefunden. Der Tod ihres Sohnes im Jahr 1927, aber schickte sie in eine tiefe Depression ..Im Jahr 1944 verschlechterte Lasker-Schüler die Gesundheit. Sie erlitt einen Herzinfarkt am 16. Januar, und starb in Jerusalem am 22. Januar 1945. Sie ist auf dem Ölberg begraben wurde.

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